Hafer bietet ein hochwertiges Nährstoffprofil für die menschliche Ernährung und ist eine "Gesundungsfrucht" für den Ackerboden
Mit seinem hochwertigen Nährstoffprofil und dem Ballaststoff Beta-Glucan hat Hafer zahlreiche gesundheitsfördernden Wirkungen für den Menschen. Auch in der Landwirtschaft gilt Hafer traditionell als „Gesundungsfrucht“. Vor dem Hintergrund der drängenden Themen Biodiversität, Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit und Klimawandel rückt der Hafer auch in der Agrarwirtschaft wieder stärker ins Rampenlicht. Mit seinen agronomischen Vorteilen bietet Hafer Regenerationseffekte für den Ackerboden, Potenzial für nachhaltige Fruchtfolgen und dabei interessante Vermarktungsperspektiven für die Landwirtschaft. Die von einigen deutschen Hafermühlen gestartete Initiative Haferanbau macht auf Vorteile und Potenziale des Haferanbaus aufmerksam und baut mit ihren Netzwerkpartnern den Know-how-Transfer wieder aus.
Nachhaltigkeit ist ein Thema, das uns dauerhaft beschäftigen und gerade auch in der Produktionskette von Lebensmitteln an Bedeutung zunehmen wird. Lebensmittel auf der Basis von Hafer sind Vollkornprodukte, bei denen die von Natur aus im Haferkern enthaltenen Nährstoffe im Endprodukt weitgehend erhalten bleiben. Ballaststoffe, Hafer-Beta-Glucan, pflanzliche Proteine, Vitamine und Mineralstoffe des Hafers ermöglichen eine nachhaltige und gesundheitsfördernde Ernährung.
Auf landwirtschaftlicher Seite kann der Anbau von Hafer die Bewältigung der ökologischen Herausforderungen unterstützen, dabei drückt seine traditionelle Reputation als robuste und eher anspruchslose „Gesundungsfrucht“ sein Potenzial treffend aus. Hafer trägt zu Schonung und Regeneration des Ackerbodens bei. Dank des weit verzweigten Wurzelsystems kann die Haferpflanze Nährstoffe aus dem Boden sehr gut aufnehmen, was den Bedarf an Düngemitteln zum Teil erheblich verringert. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist ebenfalls nur moderat bis sehr gering und meist nur einmal erforderlich. Hafer kann Unkrautbildung und Pflanzenkrankheiten unterdrücken.
Zum Ressourcen- und Umweltschutz muss die Pflanzenvielfalt im Ackerbau erhöht werden. Mit seinen besonderen Eigenschaften und seinem hohen Fruchtfolgewert lockert Hafer enge Wintergetreide- und Rapsfruchtfolgen auf, dabei profitiert die nach Hafer angebaute Pflanze vom guten Zustand des Ackerbodens. Mit einer größeren Haferernte in Deutschland können lange Transportwege, fossile Rohstoffe und negative Umwelteinflüsse reduziert werden. National bzw. regional erzeugter Hafer entspricht den Verbraucherwünschen.
Als Unternehmen setzen die deutschen Hafermühlen zusätzliche Zeichen bei der Nachhaltigkeit. Neben eigenen Initiativen, zum Beispiel bei der Energie- und Ressourceneffizienz oder der Reduzierung von Kohlendioxid-Emissionen, sind auch Aspekte der ökonomisch-sozialen Nachhaltigkeit hervorzuheben. Bei den Hafermühlen handelt es sich um mittelständische Unternehmen mit Tradition, die sich im Familienbesitz befinden und meist unter der Geschäftsführung der Familienmitglieder stehen. Ihre Geschichte reicht bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts zurück, wenngleich die meisten im 19. Jahrhundert gegründet wurden. Zur Sicherung der Unternehmen für die nachfolgende Generation verfolgen die Geschäftsführungen langfristig angelegte Strategien und bauen neue Geschäftsfelder behutsam und mit Weitsicht auf.
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