Presseinformation für die Agrarfachpresse: Hafererntemengen halten trotz zum Teil schwieriger Vegetationsbedingungen mit Flächenwachstum mit - Hafermühlen blicken positiv auf steigendes Haferangebot aus Deutschland
Bereits im Mai zeigte sich für das Haferangebot aus deutschem Anbau eine positive Entwicklung: Die nun vom Statistischen Bundesamt korrigierten Zahlen weisen eine Steigerung der Anbaufläche für Hafer in Deutschland um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 155.800 ha aus. Auch in Relation zum Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 ist dies ein deutliches Wachstum um 22 Prozent. Durch gute Erträge setzt auch die Haferernte die erfreuliche Entwicklung fort: Erstmals seit 2012 liegt die Menge mit 713.900 Tonnen wieder über 700.000 Tonnen und damit 38 Prozent über Vorjahr und 31 Prozent über dem Mittel von 2016 bis 2019.
Die Hafermühlen im VGMS engagieren sich für einen stärkeren Haferanbau in Deutschland und damit für mehr Hafer-Lebensmittel mit regionaler Herkunft. „Durch den Aufwärtstrend bei Flächen und Ernte in diesem Jahr haben wir einen wichtigen Schritt gemacht“, bestätigt Ulrich Schumacher, Sprecher der Hafermühlen im VGMS. Nun ist es wichtig, dass Landwirte und Mühlen ihre Gespräche fortsetzen, damit die Initialzündung 2020 in eine langfristige und fruchtbare Zusammenarbeit mündet.
„Wir freuen uns sehr, dass die Landwirte, die sich in diesem Jahr für den Haferanbau entschieden haben, mit mengenmäßig guten Ernteergebnissen belohnt werden. Auch die Qualitäten scheinen zufriedenstellend auszufallen“, sagt Ulrich Schumacher. „Ich habe bereits häufiger festgestellt, dass trockene Bedingungen im Mai dem Hafer sogar guttun können, da er dann sein ohnehin ausgeprägtes Wurzelsystem noch stärker ausbreitet, was wiederum die Wasseraufnahme in den darauffolgenden Wochen optimiert.“
Die Hektolitergewichte liegen in manchen Regionen über 55 kg, dies sind grundsätzlich für die Schälmühlen erfreuliche Werte, wenn aber die anderen relevanten Parameter erfüllt sind, ist auch ein Hektolitergewicht um 50 kg akzeptabel. Dazu Ulrich Schumacher mit einem markanten Beispiel: „Neben 55 kg-Hafer habe ich unter anderem Muster mit 48,6 und 51,4 kg Hektolitergewicht bekommen. Bei beiden waren über 90 Prozent der Charge größer als 2 mm (90,8 und 93,2 %), der Kernanteil lag bei 70,2 und 71,6 Prozent, das Fremdgetreide bei 0,8 und 0,5 Prozent. Ich habe diese Partien gekauft.“
So gilt weiterhin die Einladung an die Landwirte, den Hafermühlen Muster zur Bonitierung zu senden und damit ins Gespräch zu kommen.
Hafer im Aufwärtstrend
Infolge der für die gesamte deutsche Getreideernte ungünstigen Ergebnisse beweist das Wachstum beim Hafer, dass er sich in der Rangliste der Getreidearten wieder nach vorne kämpft. Vier Kernpunkte sind für den Aufwärtstrend von Hafer im Pflanzenbau ausschlaggebend:
Ein zusammenfassender Blick auf die Entwicklung in den Bundesländern
In nahezu allen Bundesländern wurden Haferanbauflächen und Erntemengen gesteigert. Nachstehend ein kurzer Blick auf die Bundesländer, in denen Hafermühlen ansässig sind:
Baden-Württemberg und Bayern
Nach der Erweiterung der Anbauflächen um 4 Prozent (auf 18.300 ha) steigt die Erntemenge in Baden-Württemberg um 9 Prozent gegenüber 2019 von 86.600 auf 94.600 Tonnen. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 liegt das diesjährige Niveau 5 Prozent höher.
In Bayern ist die Anbaufläche in diesem Jahr um 30 Prozent ausgedehnt worden (auf 27.300 ha), die Erntemenge steigt um 65 Prozent von 81.200 auf 133.700 Tonnen. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 liegt das diesjährige Niveau 31 Prozent höher.
Niedersachsen
Der Zuwachs bei der Anbaufläche betrug 41 Prozent (auf 14.700 ha). Die Erntemenge in Niedersachsen steigt um 61 Prozent von 47.400 auf 76.300 Tonnen. Damit liegt das diesjährige Niveau 40 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019.
Nordrhein-Westfalen
Die Erntemenge in Nordrhein-Westfalen liegt 6 Prozent unter dem Vorjahresniveau, sie sinkt von 32.700 auf 30.600 Tonnen. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 sind das sogar 17 Prozent weniger. Die Anbaufläche verzeichnete dagegen eine Steigerung um 4,5 Prozent (auf 7.000 ha).
Saarland
Nachdem die Anbaufläche im Saarland um 12,5 Prozent ausgedehnt worden war (auf 1.800 ha), entwickelt sich auch die Erntemenge erfreulich: um 11 Prozent von 6.500 auf 7.200 Tonnen. Auch gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 ist dies ein Wachstum von 14 Prozent.
Sachsen und Thüringen
Die Erntemenge in Sachsen erhöht sich um 25 Prozent von 46.800 auf 58.700 Tonnen. Damit liegt das diesjährige Niveau 28 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Die Anbaufläche war um 19 Prozent ausgedehnt worden (auf 12.700 ha).
In Thüringen ist die Haferfläche gegenüber 2019 um 16 Prozent ausgedehnt worden, sie liegt nun bei 5.900 ha. Die Erntemenge steigt um 26 Prozent von 19.700 auf 24.900 Tonnen und erreicht damit ein Niveau, das 45 Prozent über dem Durchschnitt 2016-2019 liegt.
Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern
Wie auch schon die Anbauflächen (+ 105 Prozent auf 16.200 ha) macht die Erntemenge in Schleswig-Holstein in 2020 von allen Bundesländern den größten Sprung: Mit einem Zuwachs von 44.800 auf 100.800 Tonnen hat sie sich mehr als verdoppelt. Auch im mittelfristigen Vergleich liegt sie 93 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019.
Die Haferanbaufläche in Mecklenburg-Vorpommern wächst um 18 Prozent (auf 11.100 ha), die geerntete Menge erreicht nach 34.200 Tonnen in 2019 nun 45.700 Tonnen und erhöht sich damit um 34 Prozent. Gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 ist das ein Plus von 42 Prozent.
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